Kurs SGF BE/FR Steffisburg 22.10./27.10.2009
Script zum Thema: Nachfolgeregelung im Vorstand
Sie dürfen von uns keine Patentrezepte erwarten, wie „frau“ an neue Vorstandsfrauen gelangen kann. Ich denke wichtig ist, wie sich der
Verein und insbesondere der Vorstand im Gemeindeleben einbringt.
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Ist der Vorstand geeinigt
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wird er als Team wahrgenommen
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sind die Angebote attraktiv und werden auch so nach aussen präsentiert
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gelingt es, Altbewährtes mit Neuem zu kuppeln
Aus meiner/unserer Erfahrung darf ich Ihnen einige Tipps zum Thema Nachfolgeregelung geben.
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Priorität hat, dass die Nachfolgeregelung seriös und verantwortungsbewusst geregelt wird.
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Die Vorstandsfrauen sollten sich bewusst sein, dass ein Verein und der Vorstand ERST dann profitieren, wenn die 2. Amtsperiode beginnt.
Vorher ist es doch so, dass „frau“ sich einarbeiten muss – kann – sollte und erst ab dem 2. oder 3. Jahr ist es möglich, dass aus dem Vollen geschöpft werden kann. Das gilt natürlich
insbesondere auch für die Präsidentin.
Als zurücktretende Präsidentin bin ich verantwortlich
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dass, die Vorstandsarbeit - nach der Demission – weiterhin in einem geregelten Rahmen weitergeführt werden kann und der Verein vorerst von
einem Wechsel nicht viel merkt. – Das kommt dann im Laufe der Zeit mit der neuen Präsidentschaft. (Hilfreich ist eine Checkliste…liegt auf).
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dass, eine gute Übergabe an die Nachfolgerin gewährleistet ist und dass die Nachfolgerin über alle notwendigen Informationen verfügt – und
nicht mehr!! – Keine Insidertipps und keine übervollen Ordner mit viel Papier. (Wissen Sie, was der RUNDE ORDNER bedeutet? = Papierkorb, diesen dann grosszügig füttern, denn wir neigen zu
zuviel Papierkram.) Ein Archiv kann auch sehr wertvoll sein, so sind die Büros der Präsidentin, Sekretärin und Kassierin nicht übervoll! Bei der Sekretärin sind eh alle Protokolle
abgelegt!???
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dass, die Vorstandsfrauen über Ressorts verfügen – ist heute m E Voraussetzung für gute Vorstandsarbeit – zu diesen Ressorts sollte es
Ressortsbeschriebe oder Pflichtenhefte geben und diese sollten auf einer Seite Platz haben. Alles andere ist zu ausschweifig und gummig.
Schliesslich wird sich die zurücktretende Präsidentin vornehm zurückziehen. Sie kann nach ihrer Demission ja auf den Lorbeeren ausruhen und von
weitem „IHREN“ Verein beobachten und wenn gefragt, mit Rat zu Lösungen beitragen. Auf keinen Fall weiter an Vorstandssitzungen teilnehmen oder zu der anschliessenden Gesprächsrunde stossen, da
werden ja noch einige Internas besprochen und das sollte ungestört gemacht werden können. Geheimhaltung sollte selbstverständlich sein.
Als neue Präsidentin verfüge ich
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über viel Fingerspitzengefühl und denke nicht, dass es sofort notwendig ist alles neu aufzumischen. Die verbleibenden Vorstandsfrauen werden
es zu danken wissen und der Vorstand wird sich dann bestimmt der neuen Präsidentin gegenüber solidarisch zeigen.
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auch ist es lobenswert, wenn die neue Präsidentin ihre neuen Projekte gut mit dem Altbewährten mischt. (Kann ich alles aus eigener Erfahrung
sagen) und dass sie dann auch immer den ganzen Vorstand einbezieht, es sei, man habe vorgängig in Arbeitsgruppen gearbeitet, dann wird die Vorsitzende der Arbeitsgruppe den Vorstand
informieren und nicht die Präsidentin. Sie muss nicht immer alles selbst machen.
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ein Kunststück ist manchmal auch das Delegieren. Man kann zuviel und zu wenig. Ein goldener Mittelweg ist zu suchen und es kommt natürlich
immer auf das Engagement der Vorstandsfrauen an. (Kann ich mich auf jede einzelne Vorstandsfrau verlassen?) Wichtig und Richtig ist, dass die Präsidentin immer über alle Vorgänge informiert
ist und nicht, dass sie irgendwo angesprochen wird und dann ganz ahnungslos dasteht. Der Imageschaden der Präsidentin und des ganzen Vorstandes ist vorprogrammiert.
Als zurücktretendes Vorstandsmitglied bin ich verantwortlich
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dass mein Ressort tipptopp à jour ist. Das heisst der Ressortbeschrieb den neuen Gegebenheiten – so wie ich während der Vorstandsarbeit in
meinem Ressort gearbeitet habe - angepasst und im Vorstand zur Genehmigung vorgelegt und verabschiedet.
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dass die Übergabe des Ressorts reibungslos ablaufen kann.
- Ordner „ausgemistet“ nur das wichtigste weitergeben
- Protokolle sollten nicht weitergegeben werden, die neue Frau soll sich ein
eigenes Bild machen können und somit neu und unbefangen an die Arbeit
gehen
Als neues Vorstandsmitglied bin ich
1. neugierig, engagiert und verantwortungsbewusst
2. offen für Neues und bereit mich für das Bewährte einzusetzen
3. teamorientiert und verschwiegen
4. für Vieles einsetzbar, darf aber auch meine Grenzen sehen und setzen
5. nicht beeinflussbar von eventuell negativen Erlebnissen oder Gesagtem
Soviel zu diesem Thema. Wichtig für alle neuen und weiterverbleibenden Vorstandsfrauen scheint mir noch:
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Besuchen Sie Weiter- und Fortbildungskurse.
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Sie geben Ihnen Sicherheit in Ihrem Auftreten.
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Sie sind mit weiteren Gleichgesinnten unterwegs und können im Erfahrungsaustausch viel profitieren.
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Kaufen Sie Fachliteratur (eine Bücherliste liegt auf), diese wird Ihnen auf kurzfristige Fragen – manchmal – eine Antwort wissen.
In den anschliessenden Workshops sind unsere Vorstandsfrauen bereit, sich Ihren Fragen zu stellen und haben – hoffentlich auch für Sie –
befriedigende Antworten.
Gerne können Sie Unterlagen mitnehmen, die Sie interessieren und hier aufliegen.
Konolfingen, September 2009 SL